Projekte und Veranstaltungen

Braugerste – Sortenvergleich 2024

Durch die Nachfrage an lokaler Braugerste durch Weiterverarbeiter  wie der Brauerei Locher in Appenzell, steigt das Interesse bei den Landwirten Braugerste anzubauen. So auch beispielsweise auf dem Betrieb von Peter Gätzi in Appenzell. Geeignete Braugersten mit guten Braueigenschaften und einer Frühriefe für den Anbau im Berggebiet fehlen allerdings noch.  In Zusammenarbeit mit Philipp Streckeisen  vom Braugerstenprojekt der Genossenschaft Gran Alpin wurde eine Zuchtlinie mit erhofften Eigenschaften für einen Sortenversuch 2024 zur Verfügung gestellt. Seine Wachstums- und Nährstoffeigenschaften, Krankheitsanfälligkeit und Ertragspotenzial gilt es nun zu untersuchen und mit den seither angebauten Sorten zu vergleichen. 

Aussaat Braugerste Kleinparzellen 08.04.2024
Lage der Versuchsparzellen auf dem Betrieb von Peter Gätzi
neugierige Besucher bei der Aussaat
frisch eingesäte Parzellen mit Braugerste

„Make Bergweizen great again“ – Versuchsanbau 2024

Die Getreidezüchtung in der Schweiz ist auf das klimatisch milde Mittelland angelegt und es fehlen angepasste Sorten für das Berggebiet. Herausforderungen im Berggebiet stellen die erhöhte UV-Strahlung, kurzen Vegetationsperioden, hohen Niederschlagsmengen und langanhaltende Schneedecke dar. Ausserdem sind aufgrund des vielen Niederschlags Pilzkrankheiten ein Problem. Eine hohe Toleranz gegenüber Krankheiten wie Schneeschimmel (Microdochium nivale), Zwergbrand (Tilletia controversa) und Stinkbrand (Tilletia tritici) sind daher essentiell. 

Auf einer Versuchsparzelle bei Familie Knaus in Unterwasser werden seit 2022 durch die führenden Forschungseinrichtungen der Schweiz Versuche dazu durchgeführt. Die Zusammenarbeit von Züchtung (Agroscope, DSP, GZPK), Forschung (ETH, FIBL) und der Saatgutbranche (UFA Samen) soll helfen, geeignete Sorten und Biobeizmittel zu finden. Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen (NAP-PGREL) durch das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) finanziell unterstützt.

Überblich Feldversuche Unterwasser 29.11.2023
Bonituren Benjamin Amman Auflaufrate 29.11.2023
Schneeschimmel an WInterweizen 22.2.2024
Wachtsumsunterscheide der Weizensorte Bodeli am Standort Gams und Unterwasser 05.03.2024.

Jahreshauptversammlung 2024

Wie die Zeit vergeht! Schon zum dritten Mal wurde die Jahreshauptversammlung des Vereins Alpsteinkorn durchgeführt. Sie fand am 8. März im Bistro der Markthallt Wattwil statt. Über 50 Mitglieder*innen hörten gespannt den Berichten aus den Anbauversuchen und Aktivitäten von 2023 von Köbi Knaus und Lena Geiger zu. Sie berichteten von den Zwischenergebnissen der Feldversuche der FiBL, UFA-Samen, und Agroscope,  bei denen der Schwerpunk die Wirkung von biologischen Beizmitteln gegen Brandkrankheiten und Schneeschimmmel bei Winterweizen war. Bei den Versuchen von DSP und gzpk ging es hauptsächlich um die Eignung verschiedener Getreidesorten für das Berggebiet. 
Anschliessend berichtete Luca Franceso Bäni in einem separten Vortag die Ergebnisse seiner Masterarbeit der ETH , die er im Rahmen des Vereins durchführte (siehe Poster Austauschplattform). 
Ebenso wurde ausführlich von Michael Lieberherr der aktuelle Stand des Alpsteinmühlen-Projekts  vorgestellt und diskutiert. 
Erfreulicherweise wurden bei der HV die bisherigen Vorstandsmitglieder Köbi Kanus (Präsident), Roger Wichser (Vize-Präsident), Barbara Brändle (Aktuarin), Stefan Manser (Kassier), Christian Müller (Beisitz) zu einer weiteren Amtszeit einstimmig wiedergewählt. 

Verein Alpsteinkorn Vorstand (v.l. n.r.): Roger Wichser, Stefan Manser, Barabra Brändle, Köbi Knaus, Lena Geiger (Geschäftsführung) (Bild: Adi Lippuner)
aufmerksame Vereinsmitglieder*innen (Bild: Adi Lippuner)
Luca Franceso Bäni, Präsentation seiner Masterarbeit (ETH; Agronomie) (Bild: Adi Lippuner)

HV 2024 Artikel in Schweizer Bauer

Kartoffelcup 2023

Der Kartoffelcup-Austausch am 2. Februar 2024 im Gasthaus Schäfli in Alt St. Johann bot Einblicke in wichtige Themen des Kartoffelanbaus. Manfred Baumgartner, ein Kartoffelspezialist aus dem Rheintal (Hof Lindenmad, Kriessern), referierte über Aspekte wie die optimale Pflanztiefe, Bekämpfung von Schädlingen wie der Drahtwurm, Sortenpotenziale und Anbaupraktiken. Zudem wurden wichtige Empfehlungen für eine optimale Lagerung von Kartoffeln gegeben. Vor allem das langsame Kühlen und Aufwärmen, die richtige Lagerungstemperatur und Lagerungslicht sind die entscheidende Faktoren. Anhand von mitgebrachten Kartoffelknollen wurden vor Ort Krankheitssymptome wie beispielsweise Silberschorf (Helminthosporium solani; siehe Bild) analysiert und die Vereinsmitglieder tauschten sich über ihre Erfahrungen der letzten Anbausaison aus. Der Austauschanlass lieferte wertvolle Informationen für einen erfolgreichen Kartoffelanbau und bot eine Plattform für den Wissenstransfer aus der Kartoffelbranche. Auch im 2024 werden sich wieder einige Vereinsmitglieder an den Kartoffelanbau im Berggebiet wagen.

Kartoffelanbau Betrieb Knechtle Weissbad, AI
Kartoffelknollen der Sorte Alouette
Silberschorf (Helminthosporium solani)

Kartoffelcup Bericht in St. Galler Bauer

Vereinsausflug 1. Oktober 2023 Backstube Thurbeck

Beim diesjährigen Vereinsausflug durften wir in Wattwil die neue Backstube Thurbeck von Roger und Rachel Wichser, zwei aktiven Vereinsmitgliedern besichtigen. Roger ist einer der Abnehmer von den Vereinsmitgliedern produziertem Bergweizenmehl. Der diplomierte Bäcker und Konditor zeigte den Vereinsmitglieder*innen die hohe Kunst des Brotbackens und auf welche Qualitäten es bei guten Mehlen ankommt. Es wurden die Qualitäten der verschiedenen Mehle von der Ernte 2022 miteinander verglichen. Es war das Mehl der alten Weizensorte Rinner, die früher als TOP Qualität gewertet wurde, die Moderne Sorte Spontan und ein 2. Klasse Weizen dabei. Zunächst einmal wurden das Aufgehen, die Formbarkeit und die Elastizität des Teiges geprüft. Des Weiteren wurde auf die Wasseraufnahmekapazität geachtet. Verantwortlich für diese guten Eigenschaften sind die dem Kleber zuzuschreibenden Proteine, die je nach Weizensorte und Umweltbedingungen Schwankungen im Gehalt unterliegen. Letztendlich wurden die verschiedenen Brote nach dem Backen auf deren Kruste, Teig, Aussehen, Geruch und Geschmack getestet. Auffällig war, dass das Brot vom Mehl des Rinners viel kompakter und weniger gut aufgegangen ist, als das Mehl der modernen Sorte. Rinner würde heute wohl unter die Qualitätsstufe 2. Klasse eingestuft werden. Um aus diesem Mehl ein gutes Brot zu backen, müsste man eine auf die speziellen Eigenschaften abgestimmte Teigführung entwickeln. Roger deutete zudem an, dass die Herausforderung darin bestünde, dass beim momentan bezogenen Bergweizenmehl keine weiteren Zusatzstoffe dem Mehl zugeführt werden und keine anderen Mehle beigemischt werden. Dies macht es schwieriger für Bäcker, da diese mit schwankenden Kleber- und Proteingehalten des gelieferten Mehls auskommen müssen und dadurch immer flexibel ihre Rezepturen anpassen müssen. Für ein gutes Produkt bedeutet dies mehr Zeitaufwand und Risiko. Dies nimmt der Bäcker aber in Kauf, um ein besonderes und spezielles Produkt aus der Region anbieten zu können – wie Beispielsweise das Bergweizenbrot knuspriger Michi – was zudem von den Kunden gefragt und geschätzt wird. 

Bodenfachtag 1. September 2023

Wer langfristig Ackerbau betreiben will, muss seinen Boden gut kennen. Dies gilt insbesondere im Berggebiet. Deshalb haben wir im Rahmen des Vereins Alpsteinkorn einen Bodenfachtag organisiert. Dieser fand am 1. September 2023 auf der Weizenversuchsparzelle auf dem Betrieb von Köbi Knaus statt. Das Thema hat unter den Vereinsmitgliedern und externen Bergackerbauern Interesse geweckt, sodass die Veranstaltung mit 20 Personen bei herrlichem Spätsommerwetter durchgeführt werden konnte.

Der Referent Mathias Heeb vom Landwirtschaftlichen Zentrum Salez (Resort Grünland/Umwelt) führte in das Thema mit der geologischen Entstehungsgeschichte des Alpsteins als Ausgangsmaterial für die Bodenentwicklung ein. Bei der detaillieren Bodenprofilansprache in der Aushubgrube ging er insbesondere auf das Verhindern und Erkennen von Bodenverdichtung ein. Ein grosses Anliegen war ihm dabei, dass die LandwirtInnen mit einfachen Mitteln (Fühlprobe) ein Gefühl für die Bodeneigenschaften bekommen.  Um auf dem Feld abschätzen zu können, ob ein Befahren mit Maschinen zumutbar ist oder nicht, spielt die Bodenfeuchte und Struktur eine entscheidende Rolle. Wichtig ist dabei nicht nur die oberen Zentimeter des Bodens zu bewerten, sondern eine Spatenprobe (Drainagespaten) bis auf min. 40 cm Tiefe zu entnehmen, um auch den Unterboden mit in die Risikoabschätzung einfliessen zu lassen. Beim Vergleich der Spatenproben von unterschiedlichen Betrieben, konnten die Teilnehmenden die unterschiedlichen Humusgehalte, Bodenstrukturen und Feuchtegrade erfühlen und erkennen. Ebenso wurde das Thema Dünung thematisiert, wobei die Interpretation der Bodenanalysen besprochen wurde. Vor allem der pH-Wert und das Vorhandensein von freiem Kalk als Indikator für den Verwitterungsgrad standen im Fokus.

Vergleichsanbau Sommergetreide 2023

Die Winterweizenversuche wurden mit Testparzellen von Sommergetreide begleitet. Ausgesät wurde das Sommergetreide am 18.04.2023. Es wurden verschiedene Sorten wie Weizen, Emmer, Dinkel und Gerste aus den Anbauversuchen der Vorjahre ausgesät sowie erstmals Sommerhartweizen. Letzterer entwickelte sich allerdings nicht gut. Er lief bereits lückig auf und war mit einer Wuchshöhe von max. 52 cm sehr schwach entwickelt. Ebenso zeigte er einen starken Befall von Fusarium, erkennbar an den ausgebleichten Ähren mit rosa Verfärbungen (Bild rechts). Beim Gesamteindruck schnitten die Sommergerste Vrin (Bild links), die Dinkel Landsorte und die Sommerweizensorte Akamughi der ETH Sammlung am besten ab. Leider wurden die Versuchsparzellen von Tieren umgegraben, weshalb einige Parzellen kaum Ähren zum Ernten hatten. Um das Saatgut zu gewinnen, wurden aber alle Parzellen geerntet und gedroschen, aber die Erntemenge floss nicht in die Beurteilung mit ein. Insgesamt konnten die Sommergetreidesorten mit ihrem Wachstum und der Spätreife gegenüber den Winterweizensorten nicht konkurrieren.

Versuchsanbau Bergweizen 2023

Die Getreidezüchtung in der Schweiz ist auf das klimatisch milde Mittelland angelegt und es fehlen angepasste Sorten für das Berggebiet. Herausforderungen im Berggebiet stellen die erhöhte UV-Strahlung, kurzen Vegetationsperioden, hohen Niederschlagsmengen und langanhaltende Schneedecke dar. Ausserdem sind aufgrund des vielen Niederschlags Pilzkrankheiten ein Problem. Eine hohe Toleranz gegenüber Krankheiten wie Schneeschimmel (Microdochium nivale), Zwergbrand (Tilletia controversa) und Stinkbrand (Tilletia tritici) sind daher essentiell. 

Auf einer Versuchsparzelle bei Familie Knaus in Unterwasser konnten 2022 alle wichtigen Akteure der Forschung und Züchtung der Schweiz vereint werden. Die Versuche wurden durch die ETH Zürich angelegt und werden zusammen mit dem Verein Alpsteinkorn und der Beratungsfirma RhyTOP koordiniert. Die Zusammenarbeit von Züchtung (Agroscope, DSP, GZPK), Forschung (ETH, FIBL) und der Saatgutbranche (UFA Samen) soll helfen, geeignete Sorten und Biobeizmittel zu finden.

Aussaat des Versuchs am 7. Oktober 2022
Bonitur Schossenstadium 12. April 2023
Auflaufen des Weizens am 8. November 2022
Messungen der Bodenbedeckung mit dem Literalmessgerät
Bonitur am 15. November 2022
Versuchsparzelle nach Unwetter 2. August 2023

Vergleichsanbau 2022

Wintergetreide und Sommergetreide
 

Im Herbst 2021 wurde der Vergleichsanbau mit den Getreidesorten wiederholt, die sich im Vorjahr als vielversprechend erwiesen haben. Zusätzlich wurden noch andere Neuzüchtungen aus dem In- und Ausland gesät, um deren Eigenschaften mit den historischen Landsorten zu vergleichen. Ebenso wurde im Frühjahr 2022 auf Grund der Ergebnisse des Versuchsanbaus aus dem Vorjahr 2021 eine Wahl an Sorten für das Sommergetreide getroffen.

Insgesamt wurden 20 verschiedene Wintergetreidesorten bzw. Herkünfte sowie 24 verschiede Sommergetreidesorten bzw. Herkünfte angebaut.

Verschiedene Paramater wie das Auflaufen im Herbst und die Winterfestigkeit wurden bonitiert (bewertet). Ebenso wurden die verschiedenen Sorten während dem Wachstum beobachtet, phänologische Merkmale und auftretende Krankheiten  bonitiert. Es konnten grosse Unterschiede bei allen aufgenommenen Eigenschaften festgestellt werden. Hauptkrankheitsbilder waren beim Winterweizen und Sommergerste Hauptkrankheitsbilder waren bei Weizen und Sommergerste der Braunrost und v.a. bei Winterroggen trat teilweise viel Mutterkorn auf.
Erstmals konnte 2022 mit Hilfe eines Handdreschgeräts die Erntemenge mit in die Bewertung einfliessen. Zum Schluss gab es ein Gesamturteil über die Sorte, welche dann für den erneuten Anbau ausgewählt oder eben ausgeschlossen wurden.
Winterweizen Casutt, Bild vom 24. Juni 2022
Blauer Emmer, Bild vom 10. Juli 2022
Mutterkorn an einer Oberwalliser Winterroggenähre, Bild vom 19. Juli 2022
Erntedrusch, Bild vom 25. August 2022
Vergleichsanbau Parzelle, Bild vom 7. Juli 2022
Vergleichsanbau Wintergetreide mit Aussaat im Herbst 2021
Weitere grossparzellige Versuchsflächen
Flurbegehung Versuchsparzellen, Bild vom 10. Juli 2022

Qualitätssicherung und Qualitätsanalytik

Granolyser und Fallzahlmessgerät
 

Zur Bestimmung der Getreidequalität wurden zwei vereinseigene Analysegeräte  angeschafft. Zum einen das NIR-Analysegerät zur Bestimmung von Proteingehalt, Feuchte, Sedi, Feuchtkleber, Ölgehalt und Stärke. Zum anderen das Fallzahlmessgerät. Die Fallzahl ist eine Methode zur Prüfung der Backfähigkeit von Getreidemehl.

Die Geräte sind bei einem Vereinsmitglied untergebracht und werden von diesem betreut. Mit diesen Geräten kann die Qualität des Getreides bestimmt werden und den zu beliefernden Bäckern kann eine konstant gute Qualität garantiert werden. Vorteilhaft durch die Investition ist, dass die Proben vor Ort und zeitnah analysiert werden können, ohne die Proben an ein weit entfernt gelegenes Labor schicken zu müssen. 

Granolyser- (rechts) und Fallzahlenmessgerät (links), Bild vom 11.08.2022
Auszug einer Analysenauswertung, Bild vom 5. August 2022

Kartoffelcup 2022  

Neben dem Getreideanbau versucht der Verein seine Mitglieder auch für andere Kulturen des Ackerbaus zu begeistern. Der diesjährig erstmals durchgeführte Anbauwettbewerb für Kartoffeln lieferte den Vereinsmitgliedern die nötige Motivation, sich mehr mit dem Kartoffelanbau zu beschäftigen.

Die Teilnehmer waren völlig frei in der Sortenwahl und sollten nach ihrem besten Wissen und Gewissen die Vergleichsflächen bewirtschaften. Das dazu nötige Knowhow für den Anbau von Kartoffeln lieferte vorab Simon Strahm, Ackerbauberater am Landwirtschaftlichen Zentrum in Salez, bei einem Workshop im Frühjahr. Sieben Vereinsmitglieder haben sich der Herausforderung des Kartoffelcups gestellt. Das grosse Finale des Wettbewerbs war die Kartoffeldegustation am 29. November in der Markthalle in Wattwil.

Sieger war die Sorte Luna Rossa, angebaut von Köbi Knaus, die sowohl als Gschwellti und als Pommes frites geschmacklich am besten abschnitt. Ebenso war der Ertrag der Sorte in einem angemessenen Rahmen. Platz zwei machte Chrigel Müller mit der Sorte Jelly. Platz drei teilten sich Christian Forrer-Mettler und Michi Lieberherr mit der Sorte Laura.
Degustation der verschiedenen Kartoffeln in der Markthalle Wattwil, Bild vom 29. November 2022
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Kartoffelsetzen bei Familie Manser in Waldstatt am 18. April 2022

Vergleichsanbau 2021

Die offizielle Sortenliste enthält vorwiegend Wintersorten, die für den wirtschaftlichen Anbau unter Bedingungen im Talgebiet vorgesehen sind. Deshalb kam die Idee auf, einen Vergleichsanbau diverser Weizensorten zu starten, um deren Überwinterungsfähigkeit im Bergackerbau auf Höhen über 700m zu testen.

Im Oktober 2020 wurden auf dem Betrieb von Jakob Knaus ca. 60 verschiedene Winterweizensorten aus dem Bündner Berggebiet und aus weltweiten Quellen angebaut. Die einzelnen Sorten wurden auf ihre Überwinterungsfestigkeit getestet, um Winterverluste zu reduzieren und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Aus den Ergebnissen sollen neue Erkenntnisse gewonnen werden, ebenso werden die besten Sorten im Folgejahr erneut getestet. Gleichzeitig werden die Sorten auf ihre Resistenz gegenüber Zwerg- und Steinbrand bonitiert. 

Auf den Bildern sieht man die Sortenunterschiede beim Auflaufen (erstes Wachsen nach der Keimung) des Vergleichsanbaus vom Oktober 2020. Die Herkunft Brigels (Graubünden) ist deutlich kräftiger und schneller aufgelaufen als die Herkunft Cambrena (ETH Samen-Sammlung).

Cambrena
Cambrena
Brigels

Sommergetreide

Da das Projekt grosses Interesse geweckt hat, wurde im Vorstand entschieden, einen ähnlichen Versuch mit Sommergetreide zu starten. Es wurden Sommergerste, Dinkel, Sommerweizen und diverse Raritäten wie z. B. „Weisser Emmer“ oder „Äthiopischer Nackthafer“ angebaut. Es wurden sowohl inländische Landsorten als auch ausländische Sorten ausgewählt, insgesamt entschied man sich für 45 verschiedene Sorten. 

Ernte im September